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Aktivlautsprecher ADAM ARTist 3 im Test

ADAM Audio kommt ursprünglich aus dem Pro-Bereich, fährt aber schon seit Langem eine Doppel-Strategie. Wir haben die Lautsprecher aus Berlin schon in vielen Tonstudios gesehen und auch selbst bereits einige Produktionen mit ihnen erstellt. Mit der Artist-Serie hat ADAM Lautsprecher speziell für den Multimedia-Einsatz im Programm. Wir haben die ADAM ARTist 3 zum Test in natürlicher Wohnumgebung bestellt. Wie sie sich auf dem Schreibtisch schlagen und ob die ADAM ARTist 3 auch neben dem Fernseher funktionieren, erfährst Du im Test auf MODERNHIFI

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Verarbeitung

Adam_ARTist_3_front

Die ADAM ARTist 3 haben nicht mehr viel mit klassischen Studiomonitoren gemein. Diese gibt’s in der Regel nämlich nicht in Weiß, haben oft keine Hochglanzbeschichtung und lassen sich nur selten per USB betreiben. Für Letzteres gibt’s im Tonstudio spezielle Soundkarten – ADAM baut diese direkt in die Speaker ein.

Wir sind vom Design der Aktivlautsprecher wirklich angetan. Das nüchterne Bild vom typischen Tonstudiodesign geht uns ziemlich schnell aus dem Kopf. Denn die Lautsprecher machen im Hochglanzfinish in den Wahlfarben schwarz und weiß einiges her. Mit einer Höhe von 25 cm und einer Tiefe von 19 cm, verbrauchen die beiden relativ wenig Platz. Sie passen bequem auf den Schreibtisch und machen auch auf der TV-Bank eine gute Figur.

An der Verarbeitung der ADAM ARTist 3 gibt es absolut nichts auszusetzen. Alle Gehäusekanten sind sauber abgerundet und der Gehäuselack sitzt perfekt. Um das Gesamtbild abzurunden, denken wir uns noch die sichtbaren Lautsprecher-Verschraubungen weg. Das ist wirklich noch ein Relikt aus dem Pro-Bereich, wo auf Optik nicht ganz so viel Wert gelegt wird.

Einrichtung

Die ADAM ARTist 3 bieten Dir verschiedene Möglichkeiten, sich mit Deinem System zu verbinden. Eines gleich vorweg: Bluetooth können die beiden nicht. Die Anschlüsse sind stärker auf den Prosumer-Bereich fokussiert, der eine Mischung aus Projektstudio und ernsthaften Multimedia-Anwendungen vorsieht.

Wenn Du bereits ein Audio Interface oder einen Stereo-Vorverstärker hast, stehen die Chancen nicht schlecht, das diese mit XLR-Ausgängen ausgestattet sind. Daran schließt Du die ADAM ARTist 3 einfach an und überträgst Deine Musik mit symmetrischen Kabeln. Diese Verbindungsart bietet eine geringere Störanfälligkeit gegenüber der Cinch-Verkabelung. Wir haben beide Varianten mit den Aktivlautsprechern ausprobiert und konnten in der Praxis keine nennenswerten Unterschiede feststellen. Entscheidest Du Dich dafür, die ADAM ARTist 3 neben dem Fernseher aufzustellen, ist Cinch die Verbindung Deiner Wahl. Willst Du mal eben Musik von Deinem Smphone abspielen, haben die ADAM ARTist 3 jeweils noch eine 3,5-mm-Klinkenbuchse parat.

Eine zusätzliche TOSLINK-Verbindung haben die Lautsprecher allerdings nicht. Willst Du den digitalen Weg gehen, greifst Du auf den USB-Anschluss zurück. Am Computer werden die Lautsprecher im Setup-Menü als USB Audio DAC aufgeführt. Asynchron läuft die Schnittstelle übrigens nicht und bei 16 Bit und 48 kHz hören die verbauten PCM2704-Wandlerchips von Texas Instruments bereits auf. Für Multimedia-Anwendungen aller Art reicht die Auflösung jedoch locker aus.

Funktion

Zur gemeinsamen Kommunikation haben die Lautsprecher jeweils ein Stereo-Link-Anschlussfeld verbaut. Die Verbindung wird mittels beiliegender Cinch-Kabel hergestellt. Bei analoger Ansteuerung entscheidest Du zwischen Master und Slave. Die beiden Lautsprecher sind vom Aufbau her komplett gleich. Je nach gewählter Anschlussart kannst Du die Lautstärke auf der Front für beide global oder einzeln einstellen.

Ist das Set in Betrieb, wird Dir das über die beiden LEDs angezeigt. Nach einer Pause von ca. zehn Minuten gehen die Lautsprecher automatisch in den Ruhemodus, was langfristig gesehen Energiekosten spart.

Bei der technischen Ausstattung setzt ADAM auch bei den Kleinen seine viel gelobten X-ART-Hochtöner ein. Diese basieren auf dem Prinzip eines Bändchens, bei dem eine gefaltete Folie, die klassische Konusmembran ersetzt. Für den Tief-Mitteltonbereich wird eine Karbonmembran mit 4,5-Zoll-Größe eingesetzt. Um noch etwas mehr Tieftonenergie herauszuschlagen haben beide Gehäuse eine längliche Reflexöffnung auf der Rückseite verbaut. Bei direkter Wandaufstellung könnte das allerdings Probleme verursachen, aber das empfehlen wir Dir sowieso nicht.

Hörtest

Elektro: Wie für einen Aktivlautsprecher üblich, können wir auch bei den ADAM ARTist 3 von einer perfekten Stereo-Trennung sprechen. Die getrennten 40-Watt-Verstärker sorgen für eine breite Klangbühne. Delays und Effekte wie im Song Wave 1 von Com Truise werden weit außen an die Gehäuseseiten gestellt. Die akustische Mitte ist wie festgenagelt zwischen den Lautsprechern angebracht. Der Gesamtkontext klingt homogen und keine Elemente fallen unnatürlich auf.

Eine etwas andere Art von elektronsicher Musik haben wir mit Wrecked von Kiasmos angespielt. Bei beiden Elektro-Titeln fällt auf, das die ADAM ARTist 3 Kicks mit viel Dynamik wiedergeben, dafür den Tiefgang vermissen lassen. Dies ist auf die Treibergröße zurückzuführen und kann nur mit einem zusätzlichen Subwoofer nachgebessert werden. Die ARTist-Serie hat dafür ein passendes Modell im Programm. Aber Achtung: So ein 2.1-Aufbau funktioniert bei digitaler Zuspielung nicht.

Vocals: Der Song Ice Age von How to Destroy Angels ist sehr Vocal-lastig und damit perfekt, um die ADAM ARTist 3 auf diesem Gebiet zu analysieren. Die Stimme ist sehr präsent und fast schon zum Greifen nah. Hier spielt der X-ART-Hochtöner seine Stärken aus und gibt den Gesang präzise und glasklar wieder. Die Mitten sind schön neutral und klingen wie im Tonstudio-Einsatz gewünscht unverfärbt.

Mit Heart Skipped a Beat von The xx haben wir gleich noch einen etwas empfindlicheren Song nachgelegt. Hier meint es der Hochtöner Streckenweiße etwas zu gut und stellt die Details in der Stimme etwas zu genau dar. Bei Bedarf kannst Du hier die Lautstärke-Intensität etwas anpassen. Beide ADAM ARTist 3 haben für die Hochtöner einen separaten Level-Regler eingebaut.

Soundtrack: Der Titel Imitation Game aus dem Soundtrack zum gleichnamigen Film zeigt noch einmal schön alle Eigenheit der Lautsprecher auf. Die Wiedergabe ist sehr natürlich, ohne dabei ins Analytische abzudriften. Für die gegebene Größe spielt die Dynamik auf beachtlichem Niveau. Streichersätze lassen sich gut verfolgen und bauen mit ihren dynamischen Bewegungen echte Spanung auf. Bei den tieffrequenten Instrumenten vermissen wir wieder die untersten Register. Das gleicht dafür die Detailgenauigkeit und Spielfreude der Hochtöner auf seine Art wieder aus.

Zusammengefasst

Die ADAM ARTist 3 haben nicht den gewohnten analytischen Klang ihrer großen Studio-Geschwister abbekommen. Das Soundtuning ist lebhafter, aber immer noch von Neutralität geprägt. Zum Musikhören auf dem Schreibtisch oder als Ersatz für flachen Klang vom Smart-TV sind die Aktivlautsprecher absolut zu empfehlen. Rundest Du das Set noch durch einen Subwoofer ab, wirst Du so schnell nicht wieder etwas anderes haben wollen.

ADAM ARTist 3 Preis: [amazon_link asins=’B005LH2KXW‘ template=’PriceLink‘ store=’m0715-21′ marketplace=’DE‘ link_id=’3cd5f9d6-d061-11e6-8f14-d335a0e4f7e6′]

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ADAM ARTist 3 Test

8.5 Punkte
Design / Verarbeitung9
Aufbau / Einrichtung8.5
Funktion / Zubehör8.5
Klang / Preis8.5
Preis / Leistung8

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