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Auralic-Aries-Mini-Test Streaming-Player mit Lightning DS

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Auralic Aries Mini Test: Streaming-Player mit Server-Intelligenz

Mit dem Auralic Aries Mini erweitert Auralic die imposante Streaming-Palette um ein echtes Kleinod im unscheinbaren Plastik-Pelz.

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Auralic Aries Mini Test

Statt schwungvoller Formen und Display wie noch beim großen Bruder Auralic Aries bietet der Auralic Aries Mini lediglich einen flachen weißen (oder wahlweise schwarzen) Kunststoffkasten mit einsamer LED-Leuchte, Auralic-Schriftzug und drei Tasten an der Front. Aber: Mehr braucht man auch nicht, denn der Clou am Auralic Aries Mini ist nicht die Hardware, sondern die mit allen Streaming-Raffinessen gespickte Software.

Funktion

Der Auralic Aries Mini ist ein Streaming-Player, der entweder über Ethernet oder per integrierten Dualband WLAN Kontakt zum Heimnetzwerk herstellt. Musik in nahezu allen gängigen Formaten und Auflösungen – von MP3 bis WAV, FLAC & Co bis zu 384 kHz/32 Bit und Quad-DSD (DSD256) – spielt er ab von UPnP-fähigen Medienservern und externen Speichern über eine USB 2.0-Schnittstelle.

Via Apple AirPlay spielt er auch direkt von mobilen Geräten gesendete Songs und über das Songcast-Protokoll akzeptiert er Titel und Playlisten von Computern und anderen Open-Home-Geräten. Außerdem bietet er Zugang zu den Musik-Streaming-Diensten von TIDAL, Qobuz und Wimp und natürlich Internetradio.

Alles wie beim großen Bruder Aries, doch tatsächlich hat der kleine Mini noch ein paar Extra-Vorzüge: Neben den digitalen Toslink-, Coax- und USB-Ausgängen für den Anschluss an externe D/A-Wandler steht nun auch ein analoges Cinch-Pärchen bereit, um die Signale direkt an einen Verstärker auszugeben. Und der Auralic Aries Mini lässt sich durch den Einbau einer 2,5-Zoll-Festplatte (HDD oder SSD) auch selbst in einen Medienserver verwandeln.

Technik

Im Auralic Mini steckt die hauseigene Tesla-Plattform mit Quad-Core ARM Coretex A9-Prozessor (1 GHz, 512 MB DDR3) und 4 Gigabyte internen Speicher, wie auch im Aries. Neu ist der integrierte D/A-Wandler, ein SABRE ESS9016. Viel Platz ist ja nicht im Inneren des kleinen Kunststoffkästchen – zumal ja noch eine optionale Festplatte darin untergebracht werden soll.

Lightning DS

Auralic-Aries-Mini-mit Lightning DS Plattform

Doch wichtiger als die Hardware ist in diesem Falle die Plattform Lightning DS. Das Prinzip ist ja schon vom Aries bekannt und einen ausführlicheren Einblick hast Du noch mal hier. Wir werden aber nicht müde darauf hinzuweisen, dass Lightning DS zu den ausgereiftesten und benutzerfreundlichsten Streaming-Plattformen gehört, die es zur Zeit gibt.

Der normale UPnP/DLNA-Standard gibt nämlich lediglich einen Katalog an Mindestanforderungen an, die ein Player erfüllen muss –  meistens handelt es sich dabei aber um Handshake- und Datenprotokolle und rudimentäre Funktionen. Nicht einmal die von der CD gewohnten Annehmlichkeiten wie Gapless-Playback oder Vorwärts/Rückwärts-Spulen werden standardmäßig unterstützt.

Wer wirklich komfortabel im Netzwerk Musik hören und dabei auch noch die Vorzüge der Datensortierung oder gar Multiroom-Optionen nutzen will, wird mit reinen UPnP/DLNA-Lösungen nicht glücklich.

Auralic baut hingegen mit Lightning DS auf dem Open Home-Protokoll der Musik-Streaming-Pioniere Linn auf und sprengt den engen UPnP/DLNA-Rahmen mit einem Bündel an Funktionen. Gapless Playback, spulen im Song, Playlisten erstellen, speichern und vor allem auch abspielen, wenn das App nicht aktiv ist, sind damit selbstverständlich. Auch Multiroom ist möglich, solange man Geräte nutzt, die auf Open Home basieren (wie natürlich die Linn-Player-Familie).

Besonders komfortabel wird´s, wenn man die Serverfunktion nicht standardmäßig den üblichen Medienservern wie Twonky überlässt, sondern einen eigenen Lightnig-Server einrichtet. Dazu lässt man einfach nur die Lightning DS-App den Inhalt einer vorhandenen NAS oder externen Festplatte scannen. Je nach Umfang der Mediathek kann das schon mal etwas dauern, lohnt sich aber. Denn danach stehen so nützliche Sortierfunktionen wie „Zuletzt geändert“, „Abtastrate“ oder „Dateityp“ zur Verfügung, die auch eine große Musiksammlung blitzschnell durchforsten.

Der Auralic Aries Mini bietet sogar die Option, über eine interne Festplatte (oder auch externe USB-Platte) die Musiksammlung zu speichern. Dann hat man im Handumdrehen einen leistungsfähigen Medienserver mit allen Schikanen, der sogar DSD-Files verwalten und als Netzwerklaufwerk direkt bestückt werden kann.

Allerdings: Der Aries Mini kommt nicht mit jeder SSD zurecht. Eine nagelneue und absolut funktionsfähige Samsung SSD 840 jedenfalls wollte er in unserem Praxistest partout nicht erkennen.

Momentan gibt es Lightning DS als Steuerapp allerdings nur für iOS-Geräte. Die Auralic-Chefs waren mit der Android-Version nicht gerade zufrieden und setzten die komplette Entwicklung erst mal auf Eis. Jedoch lässt sich der Mini auch mit jeder anderen UPnP-App kontrollieren. Muss man auch, denn eine extra Fernbedienung gibt es nicht.

Übrigens: Die drei Tasten an der Front des weißen Streamers lassen sich wohl demnächst via App ganz nach Bedarf vom Nutzer konfigurieren.

Hörtest

Der Mini macht es einem nicht leicht … ihn nach dem Test wieder zurückzuschicken. Mit seiner Fülle an Informationen und Transparenz macht er sein unscheinbares Äußeres mehr als wett. Auch wenn man bei seinem Anblick nicht zuerst an ein vollwertiges HiFi-Gerät denken mag, klanglich macht er gestandenen und doppelt so teuren Playern wie dem Linn Sneaky DS ordentlich Druck.

Während der Sneaky mitunter etwas nüchtern und zurückhaltend spielt, dreht der Auralic Mini richtig auf, sprudelt nur so voller Dynamik, ohne aber auch nur ansatzweise zu hetzen oder zu schludern.

Zusammengefasst

Ein besseres Paket aus Klang, Streaming-Komfort und Funktionalität gibt es momentan für diesen Preis nicht.

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Auralic Aries Mini Test

8.7 Punkte
Design / Verarbeitung6
Aufbau / Einrichtung9.5
Funktion / Zubehör9.5
Klang / Preis8.5
Preis / Leistung10

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