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Die beiden Geschäftsführer von Beyerdynamic und Astell-Kern im exklusiven Interview

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Interview: Beyerdynamic + Astell & Kern

Der Beyerdynamic AK T8iE ist der erste In-Ear-Kopfhörer mit Tesla-Technik. Für die Entwicklung haben sich die beiden Firmen Astell & Kern und Beyerdynamic zusammengeschlossen. Im exklusiven Beyerdynamic-Interview sprechen die beiden Geschäftsführer Wolfgang Luckhardt und Henry Park, wie es zu dieser Kooperation kam und geben einen Zukunftsausblick.

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Die Geschichte des Beyerdynamic AK T8iE

Was hat die beiden Unternehmen zusammengeführt?

Wolfgang Luckhardt, Beyerdynamic: Uns verbindet ein gemeinsames Ziel. Beide Firmen streben nach kompromisslosem High-End-Klang und verfolgen dabei eine ähnliche Philosophie: Das Ergebnis zählt, und wenn es noch so viel Anstrengung verlangt. Einen regelmäßigen Austausch zwischen Heilbronn und Korea gibt es seit 2013, als Beyerdynamic für den tragbaren High-End DAC und Kopfhörerverstärker A  200  p mit Astell  &  Kern zusammengearbeitet hat. Damals waren die Erfahrungen so positiv, dass wir mehr miteinander machen wollten.

Henry Park, iRiver/Astell  &  Kern: Astell  &  Kern kommt es bei seinen Produkten auf höchste Qualität an. Deshalb passt Beyerdynamic auch so gut zu uns. Die Marke verkörpert wie kaum ein anderer Name den Qualitätsbegriff „Made in Germany“. Produkte aus Deutschland genießen überall in der Welt großes Ansehen, ganz besonders in Asien, dem Heimatmarkt von Astell  &  Kern. So haben wir bereits 2014 eine limitierte Edition des mobilen Beyerdynamic T  5  p-Kopfhörers nach unseren spezifischen Vorstellungen bauen lassen, den AK  T5p.

Ist der neue AK T8iE komplett „Made in Germany“?

Wolfgang Luckhardt: Ja. Die exklusive Tesla-Technologie von Beyerdynamic, mit der die Schallwandler im AK  T8iE arbeiten, ist eine rein deutsche Entwicklung. Am Firmenstandort Heilbronn haben wir das Know How und die Maschinen, um derart filigrane Bauteile zu entwickeln und zu produzieren. Nicht zu vergessen einen Stab von hochqualifizierten Mitarbeitern, die alle Bauteile und Komponenten des Kopfhörers in Handarbeit zusammenfügen.

Die ringförmigen Tesla Wandler in kleine In Ear-Kopfhörer zu bringen, war sicher eine Herausforderung?

Wolfgang Luckhardt: Ja, die Miniaturisierung war eine große Herausforderung. In ohrumschließenden High-End-Kopfhörern wie dem T  1, T  5  p oder T  90 ist viel Platz für einen starken Magneten und die ganze Wandlertechnik. Schon für den On-Ear-Tesla T  50  p musste die Tesla-Konfiguration deutlich verkleinert werden. Aber mit dem In-Ear-Kopfhörer haben wir einen neuen Rekord aufgestellt: Der für Tesla-Kopfhörer typische Ringmagnet ist 16  mal kleiner als im Referenz-Modell T  1, der hauchdünne Schwingspulendraht kaum noch zu sehen. So etwas entwickelt man nicht von heute auf morgen. Die Arbeiten am AK  T8iE haben bereits im Sommer 2013 begonnen.

Wie viel Astell  &  Kern steckt im neuen AK  T8iE?

Henry Park: Unser Team hat an der klanglichen Abstimmung mitgewirkt. Als Referenz-Player wurde außerdem ein AK380 verwendet. Zudem lässt sich der In-Ear-Kopfhörer über ein von uns entwickeltes Kabel mit dem symmetrischen Ausgang unserer Audio-Player verbinden. Es hat einen 2,5  mm Klinkenstecker und liegt dem AK  T8iE zusätzlich zum normalen 3,5-mm-Klinkenkabel bei. Übertragungsbedingte Störgeräusche werden damit auf das physikalisch erreichbare Minimum reduziert. Eine bessere Verbindung zwischen Kopfhörer und Musikquelle gibt es nicht.

Welche klanglichen Vorteile bietet der AK  T8iE gegenüber anderen hochwertigen In-Ear-Kopfhörern?

Wolfgang Luckhardt: Er überträgt das komplette hörbare Frequenzspektrum mit einem einzigen Treiber. Anders als in Kopfhörern mit Balanced Armature (BA)-Technik gibt es keine separaten Wandler für Bass, Mitten und Höhen. Damit fallen auch die Weichen weg, in denen die Frequenzen auf benachbarte Treiber getrennt werden. Das vermeidet Phasenprobleme und daraus resultierende Klangbeeinträchtigungen. Der AK  T8iE klingt vom Tiefbass bis hin zu den höchsten Höhen wie aus einem Guss. Außerdem ist der Wirkungsgrad unseres Tesla-Wandlers so hoch, dass wir kein Mehrweg-System benötigen. Er kann es locker mit einem 4-Wege-BA-System aufnehmen.

Die Form erinnert an Profi-Modelle für den Bühneneinsatz…

Wolfgang Luckhardt: Wir haben uns bewusst für die sogenannte Concha-Bauweise mit einer Kabelführung nach hinten übers Ohr entschieden, weil sie verschiedene Vorteile bietet. Zum einen ist ein etwas größeres Gehäuse nötig, um den 11  Millimeter messenden Tesla-Treiber darin unterzubringen. Andererseits sitzen die oval geformten Concha-Passstücke sehr bequem und ohne jeden Druck in der Ohrmuschel. Sie werden leicht hineingedreht, statt sie mit Gewalt in den Hörkanal zu pressen. Und weil das Kabel keinen Zug ausübt, können sie nicht herausfallen.

Henry Park: Der hohe Tragekomfort hat uns neben dem Klang am meisten beeindruckt. Das Kabel ist dort, wo es über das Ohr läuft angenehm weich. Beyerdynamic und Astell  &  Kern haben eine Vielzahl von Gehörgängen vermessen und die Ohrpassstücke ergonomisch optimiert. Es liegen Silikon-Aufsätze in fünf verschiedenen Größen bei und zusätzlich noch Comply Foam-Tips in S, M und L.

Wo liegen die hauptsächlichen Absatzmärkte?

Henry Park: Beyerdynamic ist eine globale Marke und in Asien sehr angesehen. Da wir zudem selbst in Asien beheimatet sind, sehen wir hier gute Chancen für das Produkt. Europa steht ebenfalls im Fokus, schließlich kommt der Kopfhörer von dort. Aber auch unter den Audiophilen in den USA gibt es ein großes Potential.

Und wie geht es weiter? Ist für die Zukunft schon etwas Gemeinsames geplant?

Wolfgang Luckhardt: Beyerdynamic und Astell  &  Kern werden die Zusammenarbeit in jedem Fall fortsetzen. Wir haben bereits ein weiteres Produkt in der Pipeline. Es kommt zur Kopfhörermesse CanJam Ende September. Mehr wird aber noch nicht verraten.

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