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Onkyo DP-S1 Test: Hochauflösender Digital Audioplayer für unterwegs

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Onkyo DP-S1 Test: Hochauflösender Audioplayer für unterwegs

Eine Zeitlang, so schien es, hatte das Smartphone fast den Untergang für den einst so innovativen MP3-Player besiegelt. Doch mit dem HiRes-Audio bekommen die Digital Audio Player (DAP) eine neue Chance. Auf einmal sind 64 Gigabyte Handyspeicher gar nicht mehr so viel und die verbauten Wandler in Telefonen sind eher unzureichend. Von der Formatflexibilität ganz zu schweigen. Hier kommen Geräte, wie der Onkyo DP-S1 ins Spiel. Mit einer Vielfalt an lesbaren Containerformaten und vollsymmetrischem Aufbau verspricht er, höchste audiophile Ansprüche zu befriedigen. Schauen wir uns das doch mal genauer an.

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Onkyo DP-S1 im Test

Onkyo Europe Electronics Dp-S1 Digitaler Hi-Res Audioplayer Silber
  • Zwei DA-Wandler SABRE ES9018C2M für eine präzise Wiedergabe hochauflösender Audioformate, Zwei Verstärker SABRE ES9601K für Kopfhörer mit 16 bis 600 Ω
  • Umfangreiche Audioformatunterstützung, Verbinden, streamen, wiedergeben, Unterstützung für MQA nach Firmware-Update – das HD-Format von morgen, Wiedergabesteuerung per Smartphone
Onkyo DP-S1 im Test Onkyo DP-S1 SD-Karten-Slots

Trotz seiner handlichen Größe bietet der Digital Audio Player allerhand technische Raffinessen. Gefühlt steckt alles doppelt, im robusten Aluminiumgehäuse. Zwei DA-Wandler, zwei Verstärker-Chips, zwei Taktgeneratoren, zwei SD-Karten-Slots und zwei Kopfhörerausgänge. Die Platine wurde vom Gehäuse entkoppelt, um Interferenzen mit Geräten in der Umgebung zu vermeiden.

Der Onkyo DP-S1 hat ein ordentliches, aber nicht zu hohes Gewicht und liegt damit gut in der Hand. Seine Bedienung lässt sich problemlos einhändig bewerkstelligen. Hierfür gibt es drei Tasten zur Transportkontrolle an der linken und ein Drehrad zur Lautstärkeverstellung an der rechten Seite. Oben befindet sich noch ein An/Aus-Schalter, der mit einem kurzen Druck nur das Display ausblendet, auf langen Druck hin das Gerät herunterfährt.

Das Display des Onkyo DP-S1 selbst ist aufs Nötigste reduziert. Hier gibt uns der Hersteller 320×240 Pixel in die Hand. Die Cover-Anzeige gelingt damit eher spartanisch. Schriften und Symbole lassen sich jedoch einwandfrei lesen.

Bedienung des Onkyo DP-S1

Onkyo DP-S1 DAP Bedienung

Die wesentliche Kontrolle des Onkyo DP-S1 erhält der Nutzer über ein Touch-Display, welches prompt und zuverlässig funktioniert. Hier findet sich vor allem der Zugang zur internen sowie zur Online-Musikbibliothek. Die lokale Musik ist wie auf dem typischen DLNA-Server organisiert. Entweder wühlt man sich durch Ordner, oder wahlweise durch Künstlernamen, Alben, Genres oder Titel. Einen Coverflow gibt es nicht.

Ungleich schwieriger wird die Navigation durchs Repertoire der Streamingdienste, beispielsweise bei Tidal. Hier ist es ratsam, vor der Benutzung mit dem Onkyo DP-S1 eigene Playlists anzulegen.

Abgesehen davon ist die Bedienung weitgehend intuitiv. Die Einstellungen sind übersichtlich gegliedert, Klangeinstellungen sind von den Systemeinstellungen separiert. So verliert sich der Anwender nie in tiefen Menüs.

Von jedem Punkt aus (auch aus der Musikbibliothek heraus), geht es mittels einer Schaltfläche zurück zum Home-Bildschirm. Schön gestaltet finde ich vor allem die Equalizer-Funktion. Hier können auf zehn Frequenzbändern Veränderungen in 0,5-Dezibel-Schritten vorgenommen werden. Visualisiert werden diese mittels einer entsprechenden Kurve.

Gerade durch die Feinheit der Einstellung lassen sich genauste Anpassungen an die eigenen Hörgewohnheiten realisieren. Die angepriesene Bedienung des Onkyo DP-S1 per App ist zwar prinzipiell möglich – hierfür werden Mobiltelefon respektive Tablet via Bluetooth mit dem DAP gekoppelt – die Möglichkeiten beschränken sich jedoch auf dieselben, die am DP-S1 mittels Tasten und dem Drehregler möglich sind: Transportkontrolle und Lautstärkeeinstellung. Kein entspannteres Browsen durch die Musikbibliothek, keine EQ-Einstellungen, keine besser aufgelöste Coveranzeige. Schade.

Online-Funktionen

Onkyo DP-S1 Online mit Tidal Spotify TuneIn

Ein wenig hakelig gestaltet sich auch die Verbindung mit dem WiFi und den Streaming-Diensten am Onkyo DP-S1. Zugangsdaten müssen auf einem Touch-Ziffernblock in alter Tastenhandy-Manier eingegeben werden. Bei langen Passwörtern mit Buchstaben/Zeichenkombinationen oft eine Sisyphusarbeit.

Steht die Verbindung mit dem Netz, sollte man in der Nähe des Routers bleiben. Die Empfangsleistung ist eher unbefriedigend. Selbst im direkten Nebenraum bei einer Entfernung von kaum 5 Metern schwächelt die Verbindung. Hier ist seitens Onkyo dringender Nachbesserungsbedarf geboten.

Das Abspielen von Musik mit dem Onkyo DP-S1 funktioniert tadellos. Sowohl Songs auf dem internen Speicher, auf ergänzenden SD-Karten und auch aus Online-Bibliotheken laufen fehlerfrei. Ist die WiFi-Verbindung stabil, funktioniert auch spulen innerhalb der Songs von Streamingportalen ohne Probleme.

Sämtliche im Datenblatt angegebenen Formate werden einwandfrei wiedergegeben. Diese reichen vom verlustbehafteten MP3 über verlustfrei codierte FLAC- bis hin zu DSD-Dateien. Als einer von wenigen Herstellern unterstützt Onkyo hier auch MQA. Das Display gibt dabei zuverlässig Auskunft über den jeweils wiedergegebenen Audiostream.

Klang des Onkyo DP-S1

Onkyo DP-S1 Review Klang

Beim Klang ist der kleine Onkyo DP-S1 ganz groß dabei. Im Grundcharakter ist eine leicht warme Färbung wahrzunehmen. Seiner Transparenz tut dies jedoch keinen Abbruch. Im Gegenteil: Die Höhen werden glasklar wiedergegeben und zeichnen penibel die feinen Linien hochaufgelösten Audios nach.

Die Mitten sind präsent und verstehen es, sich den Raum zu nehmen, die sie brauchen, um jedem Instrument innerhalb seines Geltungsbereichs genügend Spiel zu lassen. Die Tiefen klingen ausgewogen und rund, sind trotz einer gewissen Weichheit dennoch akkurat.

Panorama und Tiefenstaffelung klingen ausgewogen und geben die Dreidimensionalität in der jeweiligen Musikmischung gut wieder. Und nicht nur über Kopfhörer klingt der Onkyo DP-S1 gut, sondern auch an der heimischen Musikanlage weiß er im Line-Out-Modus zu überzeugen.

Zusammengefasst

Der DP-S1 ist, was seine Konzeption angeht, ein äußerst vielfältiger Musikplayer für digitales Audio. Besonders hervorspielen kann er seine Stärken, wenn es um hochaufgelöstes Musikmaterial geht. Hier haben Innovationsgeist und technisches Know-how etwas hervorgebracht, das audiophilen Ansprüchen durchaus gerecht wird. Etwas Nachbesserungsbedarf sehe ich lediglich in der drahtlosen Konnektivität. Sowohl Übersichtlichkeit, als auch Verbindungsqualität dürften gern etwas besser sein. Gerade gute Ideen, wie die Steuerung per App, sollten ausgebaut werden. Dann macht nicht nur das Musikhören, sondern auch das Stöbern deutlich mehr Spaß.

Onkyo DP-S1 Preis: Preis nicht verfügbar

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Onkyo DP-S1 Review

8.2 Punkte
Design / Verarbeitung8
Aufbau / Einrichtung7.5
Funktion / Zubehör8.5
Klang / Preis9
Preis / Leistung8
Onkyo Europe Electronics Dp-S1 Digitaler Hi-Res Audioplayer Silber
  • Zwei DA-Wandler SABRE ES9018C2M für eine präzise Wiedergabe hochauflösender Audioformate, Zwei Verstärker SABRE ES9601K für Kopfhörer mit 16 bis 600 Ω
  • Umfangreiche Audioformatunterstützung, Verbinden, streamen, wiedergeben, Unterstützung für MQA nach Firmware-Update – das HD-Format von morgen, Wiedergabesteuerung per Smartphone

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