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Syncronice-DSX-1

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Funkmodule Syncronice Hub, DX und USB im Test

Kabel hier, Kabel da: Während sich Audiophile gern am Aufwand ihrer Kabelage messen, sehen sie viele als notwendiges Übel an. Syncronice will den Markt mit seinen kompakten Funkmodulen aufmischen und bietet anwenderfreundliche Sender und Empfangs-Geräte für den Einsatz am TV, Smartphone oder Computer an. Ob das funktioniert, zeigt unser Test.

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Syncronice Test

Funkgesteuerte Audiogeräte sind im Kommen. Nicht ohne Grund nehmen immer mehr HiFi-Hersteller Streaming-fähige Produkte oder ganze Multiroom-Systeme in ihre Programme auf. Doch in der Realität unterscheiden sich die Vorstellungen von Produzenten und Anwendern all zu oft. Praktisch sollen die Lösungen sein und jede beliebige Audioquelle übertragen können: Egal ob das ein Computer, der Smart-TV oder ein CD-Player ist.

Der deutsche Hersteller Syncronice hat dafür vielleicht die passende Lösung gefunden: Ein System aus kompakten Geräten, das jedes erdenkliche Tonsignal per Funk überträgt und Latenzen auf einem Minimum hält. Wir haben uns so ein Funksystem zusammengestellt und auf seine Praxistauglichkeit hin überprüft.

Syncronice USB

Unser Testsystem besteht aus den beiden Sendern Syncronice Hub und Syncronice USB und dem Empfänger-Modul Syncronice DX. Da die Geräte Plug’n’Play – also ohne Einrichtung – laufen sollen, überspringen wir gleich den Blick in die Anleitung und schließen die Funkmodule direkt an.

Der Sender Syncronice USB ist nicht größer als ein Speicherstick und wird von uns wie gewohnt an einen freien USB-Port am MacBook gesteckt. Interessantes Detail: neben Windows-PCs streamt der Stick auch direkt von Synlogy-Netzwerkfestplatten.

Einen Audiotreiber braucht der Syncronice-Sender nicht, da hier mit Latenz-armen 16 Bit und 48 Kilohertz (480 kbps) übertragen wird. Dabei wird mehr auf Alltagstauglichkeit anstatt der Übertragung von High Resolution Audio-Files Wert gelegt. Klar, anders könnten Bild und Ton auch nicht mehr im Einklang laufen.

Syncronice Hub

07-Syncronice-HUB-DX-Anschluesse

Den zweiten Sender, Syncronice Hub, füttern wir mit Audiosignalen von einem Smart-TV und einem Audioplayer von Linn. Dabei stehen uns drei Anschlussvarianten zur Wahl: TOSLINK, Koax und analog über Cinch.

Während das Digitalsignal durchgereicht wird, findet hinter dem Analog-Eingang eine A/D-Wandlung für die bevorstehende Funkübertragung statt. Die jetzt komplett digitalisierten Daten werden in einem eigenständigen 2,4-Gigahertz-Wireless-Netzwerk (SKAA) an den Receiver gestreamt. Der Syncronice DX-Empfänger stellt diese dann an seinen optischen, koaxialen und analogen Ausgängen zur Weitergabe bereit. Für die D/A-Wandlung wird mit dem CS4341 ein alter Bekannter von Cirrus Logic eingesetzt.

Für den Test schließen wir zunächst einen externen D/A-Wandler und Stereo-Verstärker an. Später probieren wir noch die Übertragung mit den Aktivlautsprechern Eve Audio SC203 aus.

Noch schnell das externe Steckernetzteil am Syncronice DX und das USB-Kabel samt Strom-Adapter an den Syncronice Hub gesteckt und schon ist das System einsatzbereit.

Syncronice DX

Syncronice-HUB-DX-und-USB

Zunächst probieren wir die Übertragung vom Computer und dem Syncronice USB-Stick aus, wählen den Sender als Ausgabegerät und Starten die Wiedergabe im Musik-Streamingdienst Tidal. Die einzelne Bedientaste am Receiver leuchtet Orange und scheint damit auch ein Signal zu empfangen. Einziges Problem: Am Stereo-Verstärker kommt nichts an.

Nach einem kurzen Neustart durch Trennen der Stromverbindung läuft dann alles, wie es soll. Der Receiver empfängt das Audiosignal und gibt es anstandslos an den Stereo-Verstärker weiter.

Auch das Signal von unserem Linn-Player kommt jetzt an. Die beiden Sender werden über die Bedientaste gespeichert: Jetzt leuchtet die LED nicht mehr Orange, sondern Grün. Bis zu zehn verschiedene Sender kann sich der Syncronice DX-Receiver merken. Wer sich ein größeres Setup aufbauen will, darf bis zu vier Empfänger gruppieren, von denen drei einem Master folgen.

Für den weiteren Test haben wir verschiedene Szenarien durchgespielt. Die Übertragung zwischen zwei Räumen hat unterbrechungsfrei funktioniert. Bis zu 50 Meter Innenreichweite gibt der Hersteller an.

Interessant für uns war auch die Frage nach der Latenz zwischen Bild und Ton. Dafür haben wir den Syncronice Hub mit einem Fernseher verbunden und mit etwas Entfernung links und rechts des Bildschirms zwei Aktivlautsprecher mit einem Syncronice DX versehen. Für die Verbindung zwischen den Lautsprechern haben wir auf ein Kabel zurückgegriffen, zwei Syncronice-Empfänger wären aber ebenso möglich.

Durch die geringe Latenz-Zeit (33 Millisekunden) passen Bild und Ton nach wie vor zusammen. Damit ist das Syncronice-System eine echte Alternative zur herkömmlichen Soundbar-Lösung und bietet sich sogar für Surround-Setups an.

Hörtest

Technisch ist zunächst festzuhalten, dass das Signal je nach Ausgangsmaterial bis zu zwei Wandlungen durchläuft. Analoge Zuspieler werden vor der Funkübertragung in digitale Daten konvertiert. Im Syncronce DX sitzt der entsprechende Gegenpart in Form eines D/A-Wandlers.

Im Vergleich mit echten High-End-Konvertern wie einem Bricasti M1 USB tun sich hier keine Wunder auf. Klar, das System ist auch für einen Bruchteil des Preises erhältlich und durchläuft zunächst eine Funkverbindung.

Aber: Das Klangbild fällt auch nicht zusammen oder senkt bestimmte Frequenzbereiche ab. Das Ausgangssignal klingt sauber und ist gewillt den Ausgangszustand beizubehalten. Der Hochtonbereich klingt weder zu milde noch zu scharf. Details kommen gut heraus und eignen sich damit für Musik- wie Filmwiedergabe gleichermaßen.

Der Mittenbereich bleibt stabil, was sowohl Sprecherstimmen als auch dem Grundton von Instrumenten eine klare Linie gibt. Auch am Bass gibt es kaum etwas zu beanstanden. Mit einem ordentlichen Paar Lautsprechern bzw. einem seriösen Verstärker holt man das Beste aus dem Syncronice-System heraus.

Bei der Bühnenabbildung muss man schon einen reinrassigen D/A-Wandler im A/B-Vergleich hören, um Unterschiede wie eine etwas breitere Tiefendarstellung festzustellen. Wer das letzte Quäntchen aus dem Syncronice-Empfänger herausholen will, schließt einfach einen externen DAC an einen der digitalen Ausgänge an und erfreut sich so an einem audiophilen Funksystem. Für den Alltagsgebrauch kann man sich diesen Aufwand jedoch ersparen. Gerade bei der Übertragung von Fernseh-Ton hört man die Unterschiede fast nicht.

Zusammengefasst

Das Syncronice-System ist vor allem eines: Dank Plug’n’Play-Betrieb kinderleicht zu bedienen und stabil in der Funkübertragung. Aussetzer gab es bei uns nicht und selbst das streamen über mehrere Räume hinweg klappte tadellos. Mit je drei Signalanschlüssen pro DX und Hub ergeben sich vielseitige Verbindungsmöglichkeiten: Von Aktivlautsprechern neben dem Fernseher über kabellose Surrounds am anderen Ende des Raumes oder dem Starten der Musik im Nebenraum vom Computer aus. Wir sagen Syncronice schon jetzt eine große Zukunft voraus.

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Syncronice Test

9 Punkte
Design / Verarbeitung8.5
Aufbau / Einrichtung10
Funktion / Zubehör9.5
Klang / Preis8
Preis / Leistung9

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