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Audioquest Nighthawk Test: bequemer Öko-Kopfhörer

Vom Kabel-Spezialisten, zum Zubehör-Anbieter, zum Kopfhörer-Produzenten: Audioquest baut seine Marktpräsenz immer weiter aus. Wir haben den Audioquest Nighthawk in diesem Jahr bereits auf mehreren Messen erlebt: der High End 2015, dem Can Jam und den Westdeutschen HiFi-Tagen – jedes Mal mit dem gleichen Ergebnis: Perfekter Tragekomfort, nüchterner Klang. Wie er sich im Alltag schlägt, verrät unser Audioquest Nighthawk-Test.

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Audioquest Nighthawk Test

Für den Audioquest Nighthawk wurde der ehemalige Weststone-Entwickler Skylar Gray damit beauftragt, den für ihn perfekten Kopfhörer zu bauen – koste es, was es wolle. Dabei herausgekommen ist ein halmoffener Over-Ear-Kopfhörer für einen Preis von 599 Euro. Anstatt auf bewährte Techniken zurückzugreifen, nahm sich Gray jedem Bauteil gesondert an, probierte aus und beobachtete die klanglichen Beeinflussungen.

Der Kopfbügel den Audioquest Nighthawk besteht aus Edelstahl und wird von zwei Schichten resonanzdämpfendem Gummi umhüllt, die wiederum in einer Gewebeschicht sitzen. Separat davon hat der Kopfhörer ein frei schwebendes Kopfband, da aus Leder und Wildleder gefertigt ist und direkt am äußeren Grill der Ohrmuscheln endet. Das bionische Gitter entstammt einem 3D-Drucker und wird über Silikonbänder im äußeren Rahmen gelagert. Die Konstruktion soll die Ohrmuscheln bestmöglich vom Kopfband entkoppeln und unerwünschte Resonanzen vermeiden.

Das Ganze hat dann auch noch einen netten Nebeneffekt: Der Tragekomfort des Audioquest Nighthawk ist exzellent. Der Kopfhörer liegt mit einem Gewicht von 346 Gramm leicht auf dem Kopf und hat nur einen sehr geringen Anpressdruck. Das Kopfband ist dabei breit genug, um ein versehentliches Verrutschen zu vermeiden. Herunterfallen sollte er jedoch besser nicht – dafür sind die einzelnen Elemente einfach zu fragil konstruiert.

Bei der Materialwahl der Ohrmuscheln probierte Skylar Gray verschiedene Materialien aus: von Holz über Kunststoff bis hin zu Metall. Doch alles schien seinen Klanganspruch nicht so recht zu erfüllen. Letztendlich entschied er sich für Flüssigholz, einem Material, das auch im Armaturenbrett von Luxusautos und in Uhren verwendet wird.

„Liquid Wood“ besteht aus kleinen Holzpellets, die erhitzt und verflüssigt werden, bevor sie im Spritzgussverfahren ihre finale Form annehmen. Auch hier wurde wieder auf Nachhaltigkeit Wert gelegt.

Bei der Wahl der Treiber stand von Anfang an fest, nicht auf Mylar-Material zu setzen, das laut Gray bei hohen Frequenzen zu schnell in Verzerrungen umschlägt. Er entschied sich hingegen für Biozellulose, ein Material, das steif und selbstdämpfend ist und eine bessere Kontrolle über das gesamte Frequenzspektrum hat. Dabei kommt abermals der Öko-Aspekt zum Tragen: Biozellulose ist einnatürliches Material, biologisch abbaubar und frei von Zusatzstoffen.

Als Kabelspezialist legt Audioquest besonderen Wert auf die Signalverbindung zum Verstärker. Im Lieferumfang sind zwei Kabel enthalten: ein dünneres mit vergoldeten Steckern für den mobilen Einsatz und ein dickeres symmetrisches Kabel mit versilberten Steckern, das sich an Audioquest’s Lautsprecherkabeln orientiert.

Hörtest

Während wir angesichts des technischen Aufwands geradezu mit Superlativen um uns schmeißen könnten, fällt der Klangeindruck zunächst etwas ernüchternd aus. Der Audioquest Nighthawk klingt unspektakulär. Er bietet nichts, an dem man sich festhalten könnte. Keine drückenden Bässe, keine ultra-hochauflösenden Höhen und keine deutliche Klangfarbe. Aber genau das ist es, was ihn so besonders macht.

Der Kopfhörer klingt dynamisch, hat Tiefgang und liefert einen subtilen Bass, der nicht ins Übertriebene umschlägt. Die Mitten klingen sehr natürlich und bieten Stimmen und Instrumenten viel Platz sich zu entfalten. Er klingt transparent aber nicht analytisch. Luftig aber nicht übertrieben. Im Gesamten leicht warm, ohne zu verfärben. Kurzum, perfekt für stundenlange Hörsessions.

Der Audioquest Nighthawk braucht Zeit: Einmal um sich einzuspielen und einmal um den Hörer an sich zu gewöhnen. Ist dieser Einstieg überwunden, offenbart sich seine wahre Stärke. Durch seine zurückhaltende Art ist der Nighthwak der perfekte Kopfhörer, um ihn mit verschiedenen Verstärkern auszuprobieren. Vom USB-Dongle wie dem Audioquest Dragonfly, über integrierte Kopfhörerverstärker bis zum High-End-System: Der Nighthawk kommt mit jedem Modell bestens zurecht und überlässt es der Musik sich zu entfalten.

Zusammengefasst

Der Audioquest Nighthawk ist einer der neutralsten Kopfhörer auf dem Markt. Klanglich unspektakulär und dank 25-Ohm-Widerstand zu jedem Zuspieler und Verstärker kompatibel. Im Preisbereich bis 600 Euro ist er unsere neue Referenz. Wer noch mehr von einem Kopfhörer erwartet, muss deutlich tiefer in die Tasche greifen.

Audioquest Nighthawk Preis: Keine Produkte gefunden.

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Audioquest Nighthawk Test

9.5 Punkte
Verarbeitung10
Tragekomfort10
Zubehör10
Klang9
Preis8.5

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