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Cambridge Audio Edge A Test: Vollverstärker mit HDMI und Bluetooth HD

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Cambridge Audio Edge A Test: Vollverstärker mit HDMI und Bluetooth HD

In Cambridge weiß man, wie man feiert. Zum 50. Firmenbestehen belohnt Cambridge Audio sich und seine Kunden mit einer Jubiläumsserie, die es in sich hat. Preislich etwas weiter oben angesiedelt als von den Briten gewohnt, steckt der Hersteller sein komplettes Know-how in den Stereo-Vollverstärker Cambridge Audio Edge A. Dabei verfeinern die Briten etablierte Technik, wie den Class-XD-Aufbau und mischen neue Funktionen wie HDMI-ARC, Bluetooth HD und USB-Streaming mit bei. Steigen wir ein in die Welt von 50 Jahren Cambridge Audio.

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Cambridge Audio Edge A Test

Cambridge Audio Edge A Testbericht Stereo-Verstärker Cambridge Audio Edge A Deckelplatte und Kühlrippen

Große Technik, kleine Preise – Cambridge Audio bewies in der Vergangenheit viel Gespür dafür, wie man audiophiles HiFi bezahlbar macht. Anlässlich des 50. Geburtstags brach man diese Regel. Der Auftrag: eine State-of-the-Art-HiFi-Serie schaffen, ohne auf den Preis zu achten.

Dabei herausgekommen sind die Edge-Geräte, benannt nach dem ersten Cambridge-Entwickler Gordon Edge, die mit Preisen zwischen 3.000 Euro und 5.000 Euro gar nicht mal abgehoben sind. Die Serie besteht aus dem Streaming-PreAmp Cambridge Edge NQ, der Stereo-Endstufe Edge W und dem hier vorgestellten Vollverstärker Cambridge Audio Edge A.

Knapp 25 Kilogramm Gewicht bringt der Verstärker-Bolide auf die Waage. Neben üppig dimensionierten Ringkerntrafos im Inneren tragen auch der massive Alumantel und die großen Kühlrippen zur hohen Masse bei. Sein Aussehen im Industrie-Design wirkt reduziert und zeitlos. Eines der Highlights: die schwimmend-gelagerte Deckelplatte mit 3 Millimeter Stärke.

Ein Poti, zwei Funktionen

Cambridge Audio Edge A Potenziometer Cambridge Audio Edge A Fernbedienung

Zum minimalistischen Auftreten des Verstärkers trägt auch die Frontpartie des Cambridge Audio Edge A zu bei. Diese kommt ohne Display aus und bietet nur ein einziges Bedienelement – einen mittig platzierten Multifunktionsregler, den der Hersteller noch in England fertigen lässt.

Der obere Ring, ein Alps-Potenziometer, regelt die Lautstärke über einen Digitalprozessor, bevor das Signal durch ein Leiternetzwerk von Widerständen läuft. Damit funktionieren Pegeländerungen zwar digital, bleiben dabei aber analog.

Der darunterliegende, gezahnte Ring wählt die Eingangsquellen an. Dessen Haptik unterstreicht einmal mehr die Wertigkeit des Vollverstärkers. In die Front eingravierte Beschriftungen für die Eingänge runden diesen Eindruck nochmal ab. Per LED wird die gewählte Quelle angezeigt, was auf größere Entfernung allerdings etwas unscheinbar aussieht.

Alternativ bietet sich die Steuerung des Cambridge Audio Edge A über die mitgelieferte Fernbedienung an. Diese ist mit ihrer Aludecke genauso wertig ausgeführt wie der Verstärker, sie liegt angenehm schwer in der Hand und folgt dem minimalistischen Designkonzept. Auch hier befinden sich nur die wichtigsten Elemente zur Bedienung – in der Mitte prangt ein großer Mute-Button.

Fit für den Alltag mit HDMI und Bluetooth

Cambridge Audio Edge A HDMI-ARC Cambridge Audio Edge A Bluetooth aptX HD

Der Weniger-ist-mehr-Ansatz findet beim Blick auf die Rückseite des Cambridge Audio Edge A ein jähes Ende. Denn die ist im Vergleich zur Front üppig bestückt. Symmetrische XLR-Eingänge und zwei Cinch-Anschlüsse bilden das analoge Anschlussfeld. Denkbar wäre hier die Erweiterung um einen Phonovorverstärker. Zwei optische Eingänge und ein Koaxial-Anschluss bieten sich für digitale Quellgeräte an – etwa dem Cambridge Audio CXN V2 (Test), der den Edge-A-Verstärker Streaming-fähig macht.

Ein Highlight ist der HDMI-Anschluss, den man in High-Endigen-Gefilden nur eher selten findet. Dabei macht der Anschluss in Zeiten von kombinierten TV- und Hörräumen durchaus Sinn. Ein Kabel reicht, um den Ton vom Fernseher zum Cambridge Edge A zuschicken – dem integrierten Audiorückkanal sei dank.

An den USB-B-Anschluss dockt im Test ein Computer an, der vom verbauten ESS-Sabre-Wandler im Verstärker profitiert. Der D/A-Konverter verarbeitet Audiosignale mit einer Auflösung bis zu 384 Kilohertz (kHz) bei 32 Bit und DSD256.

Für Smartphones, Tablets und Computer bietet sich die Bluetooth-4.1-Schnittstelle an. Die Signalverbindung ist nicht nur bequem, sondern über die aufschraubbare Bluetooth-Antenne auch in wenigen Augenblicken hergestellt. Dank aptX-HD-Codec gibt es an der Signalqualität nichts zu bemängeln – das heißt, HiRes-Audio bis 24 Bit / 48 kHz per Funkverbindung.

Doppel-Mono mit XA-Verstärker

Cambridge Audio Edge A Ringkerntrafo Innenansicht Cambridge Audio Edge A Stereo-Verstärker Anschlüsse

So aufgeräumt wie die Frontpartie und vollgepackt wie die Rückseite präsentiert sich auch das Innenleben des Cambridge Audio Edge A. Ins Auge stechen zunächst der Doppel-Monoaufbau und der Ringkerntrafo in der Mitte des Gehäuses. Doch halt: Bei genauerem Hinsehen handelt es sich nicht nur um einen, sondern gleich um zwei Ringkerntrafos, die direkt übereinandersitzen. Ihr entgegengesetzt symmetrischer Aufbau soll elektromagnetische Störungen entzerren und eine hohe Leistung unabhängig der gewählten Lautstärke liefern.

Zehn Transistoren pro Kanal treiben die Lautsprecher mit 100 Watt Leistung an 8 Ohm an. An einer 4-Ohm-Last verdoppelt sich der Wert auf 200 Watt pro Kanal. Mit dem XA-System setzt Cambridge Audio auf ein eigenes Schaltungskonzept. Das gabs in ähnlicher Form bereits unter der Bezeichnung XD und beschreibt eine Class-AB-Schaltung mit Vorspannung, die Verzerrungen auf ein nichthörbares Niveau senken soll und klanglich an ein Class-A-Design erinnern soll.

Auf die gleichen Leistungswerte bringt es übrigens auch die Stereo-Endstufe Cambridge Audio Edge W. Kein Wunder, schließlich sind beide Geräte vom Gehäuse bis zur Endstufe nahezu identisch. Das sieht in der Serienaufstellung nicht nur schick aus, sondern hält auch die Produktionskosten im Rahmen.

Die Leistungsaufnahme von bis zu 1.000 Watt lässt sich dann auch schnell spüren. Schon nach kurzer Zeit heizen sich die seitlichen Kühlkörper spürbar auf. Die Deckelplatte bleibt dagegen stets handwarm.

Edge A im Hörtest

Cambridge Audio Edge A Review Hörtest Cambridge Edge A Review Stereo-Vollverstärker im Aluminium-Gehäuse

Das Testbesteck setzt sich neben dem Cambridge-Audio-Verstärker aus einem Lindemann MusicBook als digitalen Zuspieler und den Lautsprechern Elac FS 507 VX-JET zusammen.

Der Cambridge Audio Edge A liefert vom Start Weg einen sehr kontrollierten Klang mit straffen Bässen und definierten tiefmittigen Impulsen. Dabei geht der Stereo-Verstärker mit einfacher Pop-Musik wie auch mit anspruchsvollen musikalischen Werken stets ausgeglichen um.

Harsche Töne suche ich hier vergeblich. Im Gegenteil: Der Edge A übermittelt Streicher und Bläsersätze mit einem seidigen, filigranen Ton. Alle Klangfarben spielen realistisch und frisch, ohne zu überzeichnen. Statt in den hohen Lagen zu Verzerren klingen selbst Gesangsstimmen mit betonter S-Laut-Artikulation ausgewogen. Das habe ich in der Preisklasse auch schon anders erlebt.

Der Anspruch des Cambridge Edge A ist eindeutig auf absolute Neutralität ausgelegt. Diese stellt der Verstärker stressfrei zur Schau und wirkt dabei zu keiner Zeit akademisch analytisch. Er kombiniert einen druckvollen Tiefbass mit einem weit geöffneten Hochtonbereich.

In der Darstellung der räumlichen Tiefe und Breite gibt sich der Cambridge-Audio-Verstärker ebenso tadellos. Das liegt nicht zuletzt am strikt getrennten Doppel-Mono-Aufbau, der mit einem Crosstalk-Wert von -100 dB bei 1 kHz äußerst niedrig liegt. Selbst die Anschlüsse für den linken und rechten Lautsprecher liegen maximal voneinander entfernt.

Charakter beweist der Verstärker in seiner dynamischen Spielfreude. Egal ob filigran gezupfte Gitarrensaiten oder ein Orchester, das schlagartig von pianissimo zu fortissimo wechselt – es macht einfach Spaß, mit dem Cambridge Audio Edge A zu hören.

Zusammengefasst

50 Jahre Cambridge Audio – das Warten auf diesen Verstärker hat sich gelohnt. Mit dem Edge A beweisen die Briten wieder einmal ihr besonderes Gespür für hochklassige Technik zum konkurrenzlosen Preis. 5.000 Euro für einen Stereo-Vollverstärker sind sicher kein Schnäppchen – der Gegenwert ist allerdings enorm. Mit seiner neutralen Klangabstimmung, der exorbitanten Raumzeichnung und seiner dynamischen Spielfreunde überzeugt der Edge A auf ganzer Linie. Das reduzierte Design ist gefällig und das Ausstattungspaket mit USB-B-Anschluss, HDMI-ARC und Bluetooth HD prall gefüllt. Echtes High-End war selten so günstig.

Cambridge Audio Edge A Preis: 5.000 Euro

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Cambridge Audio Edge A Review

9.7 Punkte
Design / Verarbeitung10
Aufbau / Einrichtung9.5
Funktion / Zubehör9
Klang / Preis10
Preis / Leistung10

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