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Marantz HD-DAC1 Test mit Marantz HD-AMP1

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Marantz HD-DAC1: Test-Vergleich mit dem HD-AMP1

Der Marantz HD-DAC1 vereint Kopfhörerverstärker, Vorverstärker und D/A-Wandler zum moderaten Preis. Der HD-AMP1 ist etwas teurer, bringt dafür gleich noch einen Leistungsverstärker mit. Lohnt sich der Aufpreis oder ist der kleine vielleicht doch der bessere Spielpartner für hochwertige Kopfhörer?

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Marantz HD-DAC1 Test

Marantz HDDAC1/N1SG Kopfhörer-Verstärker Silber/Gold
  • Hochwertiger Current Feedback Kopfhörer-Verstärker mit DAC-Modus
  • Zwei optische, ein koaxialer Digital-Eingang und USB-B- Schnittstelle für PCM-Signale mit bis 24 Bit und 192 kHz
Marantz-HD-DAC1 Digital-Analog-Konverter und Headphone-Amp zusammen mit dem Stereo-Verstärker Marantz HD-AMP1

Den Marantz HD-AMP1 haben wir auf MODERNHIFI direkt zum Start vorgestellt. Die eierlegende Wollmilchsau kam mit USB-DAC in HD-Auflösung und zwei 70-Watt-Endstufen, verpackt im schicken Retro-Design-Gehäuse – entwickelt von Sounddesign-Legende Ken Ishiwata.

Bereits davor gab es den Marantz HD-DAC1, einen Kopfhörerverstärker mit D/A-Wandler, der ebenfalls HD-Audio versteht, sich aber vorrangig an Computer-Audiophile und die Kopfhörer-Gemeinschaft richtet. Jetzt legt der Hersteller mit dem Marantz HD-CD1 nach, einer Kombination aus Kopfhörerverstärker und CD-Player.

Heute ziehen wir einen Vergleich zwischen den Geräten und hören, ob es innerhalb der Familie Klangunterschiede gibt. Lohnt sich der Kauf eines Marantz HD-DAC1 oder landet man mit dem HD-AMP1 den besseren Deal?

Schicke Retro-Optik

Marantz-HD-DAC1 Kopfhörerverstärker und D/A-Wandler im Retro-Stil

Aus der Ferne betrachtet sehen die beiden Verstärker fast identisch aus. Aus der Nähe fällt zunächst der Größenunterschied auf. Der Marantz HD-DAC1 ist mit einer Seitenlänge von 25 cm x 27 cm ein gutes Stück kleiner als der HD-AMP1, schließlich verzichtet er auf die Leistungsendstufen des Vollverstärkers.

In puncto Design nehmen sich die beiden nicht viel: Seitenwände in Holzoptik, gebürstete Aluminiumfronten, das Marken-typische Bullauge und der spiegelnde Marantz-Schriftzug – die Verstärker sollen nicht nur den Ohren, sondern auch den Augen gefallen. Auch der Gewichtstest bringt nur marginale Unterschiede 5,8 kg (HD-AMP1) stehen 5 kg (HD-DAC1) gegenüber.

Gut Ausgestattet

Marantz HD-DAC1 Anschlüsse auf der Rückseite

Beide Verstärker werden mit einer Fernbedienung geliefert. Das ist für einen Stereo-Verstärker nicht weiter ungewöhnlich, für einen D/A-Wandler allerdings nicht typisch. Am Marantz HD-DAC1 wechselt man damit zwischen den Eingängen durch: eine asynchrone USB-B-Schnittstelle für den Computer, USB-A für den iPod, 2x TOSLINK, 1x Koax und ein 3,5-mm-Klinkeneingang für den alten MP3-Player stehen zur Wahl.

Einen analogen Cinch-Eingang bietet der HD-DAC1 hingegen nicht, hier hat der HD-AMP1 gleich doppelt die Nase vorn. Während der Vollverstärker auf Anschlussbuchsen für ein Lautsprecher-Pärchen setzt, kommt der Kopfhörerverstärker mit zwei Analogausgängen.

Der eine lässt sich im Pegel verstellen, was ihn zum Vorverstärker für Aktivlautsprecher und Endstufen macht. Der andere bietet einen fixen Pegel, um betagte Verstärker mit seinen Wandlungsfähigkeiten zu erweitern.

Einen Kopfhöreranschluss mit großer Klinkenbuchse haben beide. Der Verstärkungsgrad wird im Menü auf drei Stufen für Kopfhörer bis 32 Ohm, 150 Ohm und 600 Ohm eingestellt.

Streamt in HD

High-Gain-Setting am Marantz HD-DAC1

Im Marantz HD-DAC1 sitzen ein Cirrus-Logic-4398-Wandlerchip und zwei Oszillatoren für die 44,1-kHz- und 48-kHz-Sampleraten-Familien. Der Wandler nimmt an allen Digitaleingängen PCM-Signale bis 24 Bit und 192 kHz auf. Über den USB-Weg ist auch DSD bis 5,6 MHz möglich. Das sollte für die meisten Musiksammlungen mehr als genügend sein. Trotzdem reizt der Marantz HD-AMP1 das Formatwettrennen auf bis zu 32 Bit / 384 kHz und DSD 11,2 MHz aus. Das geht mit dem Chip von Cirrus Logic nicht, weshalb der Stereo-Verstärker auf einen ESS Sabre ES 9010 ausweicht.

Digitalsignale stoßen im Marantz HD-DAC1 zunächst auf Isolationsschaltungen, die vom Zuspieler mitgeliefertes Hochfrequenzrauschen unterdrücken sollen. Das Verstärkerboard basiert auf den hauseigenen HDAM-SA2-Schaltungen, die zuvor nur in den hochpreisigen Geräten von Marantz anzutreffen waren. Diese arbeiten mit einer Stromgegenkopplung, um in Windeseile Energie bereitzustellen, was übersetzt verantwortlich für eine schnelle Impulswiedergabe ist.

Der Kopfhörerverstärker im Marantz HD-AMP1 setzt ebenfalls die HDAM-SA2-Module ein, muss sich diese allerdings auch mit den Endstufen teilen. Mehr zur Technik des Stereo-Verstärkers gibt’s im Marantz HD-AMP1-Test zum Nachlesen.

Hörtest

Marantz-HD-DAC1 Review

Für den Testaufbau darf der Marantz HD-DAC1 an ein Macbook ran, das mit Roon als Wiedergabe-Software ausgestattet ist und sich Audiodateien von einer Netzwerkfestplatte zieht. Wie üblich läuft der Marantz am Mac Treiberlos, für Windows-Nutzer gibt’s einen USB-Treiber auf der Herstellerwebsite zum Herunterladen.

Der Test wird mit verschiedenen Kopfhörern durchgeführt: den Audioquest Nighthawk, den Enigmacoustics Dharma D1000 und den In-Ear Radius HP-TWF41 W n4 treibt der Kopfhörerverstärker mühelos an.

Klanglich liefert der Marantz HD-DAC1 ein rundes, sehr dynamisches Ergebnis ab. Im Bass ist ausreichend Kraft vorhanden, die Mitten klingen ausgewogen mit leichter Wärme und die Höhen lösen detailreich auf – typisch Marantz eben.

Der Kopfhörerverstärker bleibt stets fokussiert: Kein Detail scheint ihm zu entgehen, egal ob es sich in der Tiefe des Geschehens oder an den äußeren Bühnenenden befindet. Instrumente spielen gut voneinander separiert und verschwimmen nicht zum Einheitsbrei. Die Bühnendarstellung ist als sehr gut zu bewerten, auch wenn es an manchen Stellen noch etwas breiter geht.

Mit hochauflösendem Audiomaterial in DSD und 24 Bit / 192 kHz wächst der kleine Verstärker über sich hinaus. Schlagzeugbecken, Triangeln und Streichersätze lösen sehr fein auf und sorgen für ein detailreiches Klangbild. Besondere S-Laut-Schärfe gibt es hingegen nicht – zwar bietet der Marantz eine ausgeprägte Artikulation, der Präsenzbereich ist jedoch etwas milder abgestimmt.

Der klare Klang eignet sich für jede Musikrichtung: Rock- und Elektro-Titel profitieren von der enormen Geschwindigkeit, die der Verstärker zutage bringt. Orchesteraufnahmen ziehen ihren Vorteil aus der straffen Impulshaftigkeit und dem feinen Auflösungsvermögen.

HD-DAC1 vs. HD-AMP1

Marantz-HD-DAC1 vs. Marantz HD-AMP1

Wer jetzt denkt, dass der Marantz HD-DAC1 und der Marantz HD-AMP1 identisch klingen, hat sich getäuscht. Eine Familienzusammengehörigkeit ist zwar nicht abzusprechen, dennoch unterscheiden sich die beiden Verstärker im Detail. Das ist am besten mit dynamischer Musik in hoher Auflösung zu erkennen. Die symphonischen Tänze von Sergei Rachmaninov (24 Bit /176,4 kHz) stellen beide mit hoher Neutralität, sauberen Mitten und auf den Punkt serviert dar.

Dennoch wirkt der HD-DAC1 bei gleichem Lautstärkepegel und Amp-Gain-Setting etwas feingeistiger, wärmer und noch entspannter abgestimmt. Der HD-AMP1 klingt dagegen am Kopfhörerausgang weniger direkt, etwas hastig und nicht ganz so groß wie sein Kopfhörerverstärker-Bruder.

Bei stark komprimierter Musik wie auf dem Gemeinschaftswerk „Don’t Hurt Yourself“ von Jack White, Beyoncé und ehemaligen Led-Zeppelin-Mitliedern verschwimmen die Unterschiede deutlicher. Trotzdem bringt der HD-DAC1 etwas mehr Ruhe ins Klangbild, wirkt griffiger und glänzt mit einem mustergültigen Oberton-Verhalten.

Und was sagt der markenübergreifende Konkurrenzvergleich? Für 200 Euro weniger gibt’s den Chord Mojo, der nicht nur erheblich kleiner als der Marantz HD-DAC1 ist, sondern sowohl auf dem Schreibtisch, wie auch am Smartphone überzeugt.

Im Vergleich treffen zwei Welten aufeinander: der Marantz klingt warm, entspannt, liefert runde und gefällige Bässe, löst sauber auf, hält sich im Hochton aber auch ein Stück zurück. Ganz anders der kleine Mojo: der prügelt die Musik förmlich nach vorn, wirkt im Grundton schlanker, liefert dafür mehr Attack. Das kann gefallen, fordert aber erhöhte Aufmerksamkeit bei der Wahl des Kopfhörers. Der Marantz erweist sich hingegen als Allrounder, der im Test an jedem Kopfhörer gefällt.

Zusammengefasst

Der Marantz HD-DAC1 überzeugt mit seinen hervorragenden Klangeigenschaften, der zeitlosen Retro-Optik und der Möglichkeit HD-Audio vom Computer und Netzwerkplayern wiederzugeben. In der Preisklasse bis 1000 Euro wird es schwer, dem Marantz Paroli zu bieten. Wer hingegen einen kombinierten Verstärker für Kopfhörer und Lautsprecher braucht, greift zum Marantz HD-AMP1. Der überzeugt auf beiden Disziplinen und kann auch PCM-Dateien bis 32 Bit und 384 kHz empfangen. Als Schreibtischtäter oder ergänzender Kopfhörerverstärker für das HiFi-Rack ist der HD-DAC1 jedoch vorzuziehen, der über Kopfhörer noch gefälliger klingt.

Marantz HD-DAC1 Preis: Preis nicht verfügbar

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Marantz HD-DAC1

9.1 Punkte
Design / Verarbeitung9
Aufbau / Einrichtung9.5
Funktion / Zubehör9
Klang / Preis9
Preis / Leistung9
Marantz HDDAC1/N1SG Kopfhörer-Verstärker Silber/Gold
  • Hochwertiger Current Feedback Kopfhörer-Verstärker mit DAC-Modus
  • Zwei optische, ein koaxialer Digital-Eingang und USB-B- Schnittstelle für PCM-Signale mit bis 24 Bit und 192 kHz

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