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Chord-Mojo Test D/A-Wandler und Kopfhörerverstärker für den Mobil-Betrieb

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Chord Mojo Test: mobiler DAC + Kopfhörerverstärker

Rob Watts hat es schon wieder getan! Nach dem Überraschungserfolg des mobilen D/A-Wandlers und Kopfhörerverstärkers Chord Hugo folgt jetzt die nächste Klangrevolution. Der Chord Mojo ist nur halb so groß wie sein Bruder, dafür mit neuester Technik ausgestattet. Wie sich das klanglich bemerkbar macht, haben wir im Chord Mojo Test herausgefunden.

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Mojo = Mobile Joy

Chord MOJO/BL Kopfhörer DAC/Amp schwarz
  • Sein Etui wird aus einem einzigen Aluminiumblock präzise gefertigt.
  • Mojo wird vollständig in Großbritannien entwickelt und hergestellt.

Chord Electronics sollte für all diejenigen kein Unbekannter sein, die sich in den vergangenen Jahren mit der Entwicklungen von digitalen Audiogeräten beschäftigt haben. Der Chord Hugo ist eines der meist besprochenen Produkte in der digitalen Audiowelt und feierte weltweit zahlreiche Test-Erfolge.

Bei all dem Lob findet man aber immer wieder einen kleinen Kritikpunkt: Trotz seiner Mobil-Ausrichtung ist er nicht wirklich portabel. Das soll sich nun mit dem Chord Mojo ändern, dem bisher kleinsten Verstärker-DAC aus dem britischen High-End-Haus.

Wie lässt sich aber der Hype um die großen und kleinen D/A-Wandler von Chord Electronics erklären? Die Antwort ist recht Simpel und lautet Rob Watts. Der Chefentwickler hat sich vor Jahren dazu entschlossen, keine D/A-Wandler mehr von der Stange zu verbauen. Stattdessen setzt er Field Programmable Gate Arrays (FPGAs) ein – integrierte Schaltkreise – die er selbst programmiert.

Damit sind dann Spielereien wie eine automatische Eingangsquellenwahl, niedrigste Jitter-Werte oder Abtastraten bis zu 32 Bit / 768 kHz möglich. Und genau das hat Rob Watts beim Chord Mojo umgesetzt.

Entwicklung

Die Anfänge des Mojos liegen schon ein paar Jahre zurück. Denn bereits vor dem Marktstart des Chord Hugo, war den Entwicklern klar, dass es ihn in einer noch kompakteren Form geben soll. Einziges Problem: der damalige FPGA-Chip-Standard Xilinx Spartan 6, war viel zu Leistungs-hungrig und wärmeintensiv, um ihn in ein kompakteres Gehäuse wie dem Mojo zu verbauen. Also legte man das Projekt erst einmal auf Eis und übte sich in Geduld.

Wie es der Zufall so wollte, brachte Xilinx einige Zeit später einen neuen Chip heraus, der die Anforderungen von Rob Watts erfüllte. So kam es also, dass der Chord Mojo mit dem verbesserten Xilinx Artix 7 FPGA-Chip arbeitet. Böse Zungen behaupten, dass der kleine Mojo dadurch sogar noch besser klingt, als der vielfach teurere Hugo (1.790,- Euro).

Verarbeitung

Schauen wir uns das Produkt also an, das genau in eine Big-Pack-Zigaretten-Schachtel passt. Sein äußeres Auftreten ist genauso massiv, wie wir es von den großen Chord-Geräten kennen. Die Materialwahl ist auf Flugzeug-Aluminium gefallen und sollte damit so manchen Sturz sicher überleben.

Mit einem Gewicht von 180 Gramm liegt der Chord Mojo nicht allzu schwer in der Hand. Sämtliche Gehäuseseiten sind sauber abgerundet und bieten keinen Anlass anzuecken. Über das allgemeine Design lässt sich streiten. Zumindest für den Mojo-Schriftzug hätte man einen externen Designer beauftragen können.

Funktion

Wie bereits angesprochen ist der Chord Mojo in der Lage mit PCM-Material bis 32 Bit und 768 kHz umzugehen. Auch DSD256 ist über den USB- und den 3,5-mm-Koax-Eingang möglich. Beide Formate sind „nice to have“, im Alltag aber eher selten anzutreffen.

Alternativ steht noch ein optischer Digitaleingang für 24 Bit/192 kHz-Dateien bereit. Einen analogen Eingang gibt es hingegen nicht. Am Ausgang befinden sich zwei 3,5-mm-Klinkenbuchsen, die im Kopfhörerbetrieb ihre Arbeit parallel verrichten. Über eine Tastenkombination lässt sich am Chord Mojo auch ein Fix-Pegel einstellen, um ihn in eine HiFi-Stereoanlage einzubinden.

Die beiden Ausgänge sind vor allem auf sensible In-Ear-Kopfhörer optimiert. Chord gibt eine Ausgangsleistung bei 1 kHz von 35 mW an 600 Ohm sowie 720 mW an 8 Ohm an.

Bedienung

Chord hat es seinen Benutzern wirklich leicht gemacht, mit dem Mojo umzugehen. Der intelligente FPGA erkennt eingehende Audiosignale von selbst und ordnet sie bei mehreren Quellgeräten der Rangfolge USB vor Koax vor TOSLINK an.

Die drei kugelförmigen Tasten leuchten je nach eingehender Samplerate und Lautstärke in verschiedenen Farben auf. Nach kurzer Eingewöhnungsphase erklärt sich alles von selbst. Eine kleine LED unter dem USB-Ladeeingang informiert über den aktuellen Akkustand. Die beiden getrennten Micro-USB-Anschlüsse sind übrigens auch auf den FPGA zurückzuführen.

Im Test hielt der Akku bei uns wie versprochen ca. zehn Stunden am Stück. Für einen kompletten Ladezyklus sind ungefähr vier Stunden einzuplanen. Musik hören und den Mojo gleichzeitig betanken ist ebenfalls möglich.

Hörtest

Unseren Chord Mojo-Test haben wir mit verschiedenen Quellen durchgeführt, was je nach Gerät etwas Zuarbeit erfordert. Für den Betrieb am iPhone haben wir den Adapter aus Apples Camera Connection Kit zwischen die Geräte geklemmt, der das Lightning-Signal auf USB umsetzt.

Der Einsatz am Windows-PC erfordert zunächst die obligatorische Installation eines Audio-Treibers, den es auf der Chord-Homepage zum kostenfreien Download gibt. Der Betrieb am MacBook funktionierte wie gewohnt Plug’n’Play.

Für unseren Hörtest haben wir zunächst den Audioquest Dragonfly zum Vergleich herangezogen, der in seiner Preisklasse unübertroffen ist. Obwohl ihre Klangcharakteristiken gar nicht so weit auseinandergehen, lässt sich mit dem Mojo ein ordentlicher Klanggewinn verbuchen. Er löst das Klangbild feiner auf, liefert einen detaillierteren Blick in die Tiefe der Bühne und wirkt insgesamt straffer als der USB-Stick-DAC.

Besonders seine Feinauflösung hat uns überzeugt, die Details sehr anschaulich zur Geltung bringt. Das geschieht er auf eine sanfte Weise, anstatt dabei harsch oder vordergründig zu klingen. Als idealer Spielpartner hat sich während unseres Chord Mojo-Tests der halmoffene Over-Ear-Kopfhörer Audioquest Nighthawk herausgestellt. Seine zurückhaltende Art passt perfekt, um den Chord Mojo zu beurteilen. Zusammen liefern sie eine Bühnenabbildung, die in ihrer Preisklasse ihres gleichen sucht.

Mit einem etwas wärmer abgestimmten Kopfhörer lässt sich die Wiedergabekette noch mit etwas mehr Leben füllen. Im Vergleich zu deutlich höherpreisigen D/A-Wandlern wie dem Fostex HP-A8C liefert der Mojo etwas weniger Punch im Bass. Dafür stellte er einzelne Bassnoten noch etwas schärfer dar, als etwa der Asus Xonar Essence One.

Zusammengefasst

Was Chord Electronics mit dem Mojo abgeliefert hat, lässt sich nur schwer in Worte fassen. Der kombinierte Kopfhörerverstärker und D/A-Wandler ist nicht nur unsere neue Referenz in der ≤ 1.000 Euro-Klasse, sondern auch wegweisend, was zukünftige DAC-Technologien betrifft. Deutlich teurere Wandler müssen sich künftig richtig ins Zeug legen, um ihren Mehrpreis noch zu rechtfertigen. Für uns zählt der Chord Mojo zu den besten Produkten des Jahres.

Passen dazu: Chord Poly Test: So wird der Mojo-DAC zum DAP

Chord Mojo Preis: Preis nicht verfügbar

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Chord Mojo Test

9.2 Punkte
Design / Verarbeitung9
Aufbau / Einrichtung9
Funktion / Zubehör9
Klang / Preis9
Preis / Leistung10
Preis
Den Chord Mojo gibt's für einen Preis von 599,- Euro.
Chord MOJO/BL Kopfhörer DAC/Amp schwarz
  • Sein Etui wird aus einem einzigen Aluminiumblock präzise gefertigt.
  • Mojo wird vollständig in Großbritannien entwickelt und hergestellt.

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