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Marantz NR1605 zusammen mit Lautsprechern von Polk Audio

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Marantz NR1605 Test: AV-Receiver im Slim-Design

Der Marantz NR1605 ist einer der smartesten AV-Receiver auf dem Markt. Wirklich sexy waren die großen AV-Boliden bisher meist nur für eingefleischte Heimkino-Fans. Mit der Slim-Line-Serie und dem AVR NR1605 öffnet sich Marantz einem viel breiteren Publikum.

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Verarbeitung

Marantz NR1609 Der kompakte NR1609 7.2-Kanal AV-Receiver mit HEOS Silber
  • Das schlanke Profil, das der Hälfte eines üblichen AVRs entspricht, bietet außergewöhnliche Leistung und Klangqualitä
  • Diskrete Leistungsverstärker auf 7 Kanälen, 50W pro Kanal (8 Ohm, 20 Hz – 20 kHz, 0, 08% THD)
Marantz NR1605 bei der Stereo-Wiedergabe

Ein kurzer Blick auf die Technik-Spezifikationen verrät uns, dass trotz der Lifestyle-Optik nicht an Ausstattung gespart wird. An die Leistung eines Marantz SR7009 reicht das schlanke Modell zwar nicht ganz heran. In einem mittelgroßen Raum baust Du Dir damit aber bereits ein ordentliches Heimkino-System auf.

Das Design des Marantz NR1605 ist für viele von uns sicherlich schon das erste Kaufargument. Mit einer Höhe von 10,5 cm ist er fast halb so groß wie ein Standard-AV-Receiver. Breite und Tiefe werden im wesentlichen beibehalten – irgendwo muss schließlich die Technik noch hin.

An der Verarbeitungsqualität des AV-Receivers gibt es nichts auszusetzen. Obwohl der Marantz NR1605 Teil der Einstiegsserie ist, wurde nicht am Material gespart. Plastik suchen wir vergebens, stattdessen finden wir eine Aluminium-Frontblende mit schick abgerundeten Kanten vor.

Für den echten Marantz-Look fehlt uns beim Slim-Line-Receiver das berühmte Bulls-Eye-Display. Stattdessen bekommen wir aber ein Full-Size-Display, das alle relevanten Informationen anzeigt. Darunter sind die wichtigsten Funktionen wie der Pure-Direct-Modus mit Schnellwahltasten aufgelegt. Die Lautstärke-Steuerung und Quellenauswahl kannst Du über die beiden großen Drehregler vornehmen.

Einrichtung

Um den Marantz NR1605 in Dein Setup aufzunehmen, stehen Dir zahlreiche Möglichkeiten zur Wahl. Die Kopplung zum Smart-TV geschieht am besten per HDMI-Verbindung. Aber auch eine Mischform aus optischen oder koaxialem Anschluss und einer Component-Video-Verbindung wäre denkbar. Analoge Mehrkanaleingänge und -ausgänge bietet der AV-Receiver dafür nicht.

Mit der ersten Verbindung zum Smart-TV wirst Du direkt zum Einrichtungs-Assistenten geführt. Dieser hat uns Schritt für Schritt durch das Setup gelotst. Technische Vorkenntnisse brauchst Du zum Betrieb des Marantz NR1605 nicht.

Der AV-Receiver zeigt Dir in großen Bildern die genaue Vorgehensweiße von der Verkabelung der Lautsprecher bis zum Einrichten der Netzwerkfunktionen an. Zum Schluss gleicht er noch die akustischen Eigenschaften Deines Raums mit der Einmessautomatik Audyssey MultEQ aus. Du musst dabei nur das beigelegte Messmikrofon mit dem Pappaufsteller auf Ohrhöhe bringen. Den Rest erledigt der AV-Receiver für Dich.

Funktion

Schauen wir uns die Anschlüsse noch einmal genauer an, finden wir gleich acht HDMI-Eingänge – sieben auf der Rückseite und einen auf der Front. Während die Vorderseite zusammen mit USB für schnelle Verbindungen gemacht ist, steckt die eigentliche Power am Hauptanschlussfeld.

Die rückseitigen HDMI-Eingänge setzen auf die Spezifikation HDMI 2.0 und leiten 3D- und 4K-Signale problemlos weiter. Der einzelne HDMI-Ausgang versteht 3D-Video und den Audiorückkanal (ARC), wodurch Du Audio in beide Richtungen über ein einzelnes Kabel überträgst.

Was wir dennoch vermissen, ist der 4K-Kopierschutzstandard HDCP 2.2. Dieser wird aktuell für die AV-Vorstufe Marantz AV8802 per Hardware-Upgrade nachgeliefert. Ohne einen 4K-Fernseher ist diese Funktion aber sowieso obsolet.

Neben den Standard-AV-Anwendungen kann der Marantz NR1605 natürlich auch streamen – zwar kein Video dafür aber Musik. Wir haben Musik vom Smartphone erfolgreich mit Bluetooth und AirPlay übertragen. Letzteres funktioniert sowohl per WLAN im 2,4-GHz-Band oder wahlweise mit einem Netzwerkkabel.

Mit Spotify Connect hat der AVR gleich noch die AirPlay-Konkurrenz an Board. Der Receiver bezieht sich Musik direkt aus dem kostenpflichtigen Abo-Musikdienst und lässt Dein Smartphone damit Fernbedienung anstatt Sender sein.

Alternativ streamst Du mit DLNA aus Deinem Heimnetzwerk, dann aber bitte mit Kabel, da der Marantz NR1605 auch die hochauflösenden Formate ALAC, AIFF, FLAC und WAV bis 24 Bit/192 kHz unterstützt. Noch mehr zum Thema Streaming im eigenen Heimnetzwerk, erfährst Du in unserem Gratis-E-Book.

Für die ganz audiophilen Ohren bietet Marantz noch DSD-(2,8 Mhz)-Support. Das Format der Super Audio CD ist mittlerweile in vielen High-Res-Downloadportalen erhältlich und wird dem AV-Receiver aus dem Netzwerk, per USB oder HDMI zugespielt. Nur in einer zweiten Wiedergabezone funktioniert es nicht.

Hörtest

Für den Hör-Test des Marantz NR1605 haben wir verschiedene Lautsprecher-Konfigurationen von Stereo bis 7.1-Surround durchprobiert. Schlussendlich haben wir uns für ein 5.1-Set mit den Polk Audio TL1600 und einem Stereo-Paar Definitive Technology StudioMonitor 55 in einer zweiten Hörzone entschieden.

Musik: Trotz der Ausgangsleistung von 50 Watt pro Kanal an 8 Ohm liefert der AV-Receiver einen sehr kräftigen Klang. Die Endstufenleistung reicht locker aus, um auch mittelgroße Räume mit Standlautsprechern akustisch auszufüllen.

Der AV-Receiver spricht sehr direkt an und liefert einen lebendigen Klang. Der Bass hat ausreichend Kraft und bietet auch bei kurzen Impulsen eine gute Dynamikfähigkeit. Gesangsstimmen klingen präsent, ohne im kritischen Sprachbereich zu überzeichnen. Feine Details werden schön dargestellt. Die Wiedergabe von Musik stimmt.

Film: Bei der Wiedergabe von Blu-ray-Discs werden die gängigen Surround-Formate DTS HD Master Audio und Dolby True HD unterstützt. Zwar musst Du beim Marantz NR1605 auf die neuen Surround-Techniken wie Dolby Atmos oder DTS:X verzichten. Dafür kannst Du mit Dolby Pro Logic IIz aus den Back-Surround-Kanälen zwei Front Heights machen.

Im Marantz-NR1605-Test mit Filmmaterial haben wir den AV-Receiver mit und ohne der Einmessung Audyssey MultEQ ausprobiert. Bei aktiviertem Programm und zusätzlichem Audyssey Dynamic EQ rückt der Bass deutlich in den Vordergrund. Dialogstimmen gehen dafür einen halben Schritt zurück. Bei der Wahl der Einstellung kommt es letztendlich auf Dein persönliches Hörempfinden an. Willst Du kräftige Bässe, die vor allem Action-Szenen noch einmal ordentlich pushen, kannst Du Audyssey ruhig aktivieren. Der Klang wird damit etwas gefälliger und eignet sich für Heimkinoabende schon ganz gut.

Das Optimum holst Du unserer Meinung nach aber mit einer manuellen Einrichtung aus dem Lifestyle-AV-Receiver raus. Dazu misst Du die Sitzabstände und gleichst die Pegelunterschiede von Hand aus. Am Ende aktivierst Du noch den Pure-Direct-Modus und schaltest damit jede potentielle Klangbeeinflussung aus.

Dies macht sich vor allem in dialogstarken Szenen und Konzert-Blu-rays bemerkbar, was zu einem hörbar natürlicheren Klangerlebnis führt. Der Bass passt sich besser in das Gesamtwerk ein, ohne wirklich an Kraft zu verlieren. Stimmen treten wieder nach vorn und werden greifbarer. Die Surround-Kulisse des AV-Receivers baut sich vorbildlich um unseren Hörplatz auf. Eine bessere Raumdarstellung wirst Du nur mit einem größeren Modell erreichen.

Zusammengefasst

Ganz ehrlich: Für den täglichen Gebrauch am Fernseher und regelmäßige Filmabende zuhause kann Dir kaum etwas Besseres passieren. Der NR1605 liefert den typischen Marantz-Sound und bringt neben seinem Slim-Design noch jede Menge Funktionen mit. Der AV-Receiver ist zwar kein Schnäppchen, kostet aber auch nicht die Welt. Wenn Du nicht gerade ein separates Heimkino aufbaust, wird Dir der Marantz NR1605 hervorragende Dienste erweisen.

Marantz NR1605 Preis: Preis nicht verfügbar

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Marantz NR1605 Test

8.7 Punkte
Design / Verarbeitung8.5
Aufbau / Einrichtung9.5
Funktion / Zubehör9
Klang / Preis8.5
Preis / Leistung8
Marantz NR1609 Der kompakte NR1609 7.2-Kanal AV-Receiver mit HEOS Silber
  • Das schlanke Profil, das der Hälfte eines üblichen AVRs entspricht, bietet außergewöhnliche Leistung und Klangqualitä
  • Diskrete Leistungsverstärker auf 7 Kanälen, 50W pro Kanal (8 Ohm, 20 Hz – 20 kHz, 0, 08% THD)

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