Ein Heimkinosystem mit Sonos aufzubauen könnte kaum einfacher sein – Soundbar mit dem Fernseher verbinden, kabellose Surround-Lautsprecher und Wireless-Subwoofer verknüpfen und schon kann es losgehen. Für große Räume eignet sich ein Set aus Sonos ARC, zwei Sonos Five und einem Sonos Sub. Schlanker und auch günstiger ist eine Kombination mit Sonos Beam, zwei Sonos One und dem Sonos Sub Mini. Die haben wir im Test und schauen uns den neuen Sonos Subwoofer genauer an.
Der Sonos Sub Mini ist der zweite Subwoofer im Sonos-Universum. „Mini“ verrät schon, dass er der Kleinere von beiden ist. Er bringt ca. sechs Kilogramm auf die Waage und misst kompakte 30,5 x 23 Zentimeter (HxB). Das entspricht etwa dem halben Gehäusevolumen und der Hälfte des Gewichts des Sonos Sub. Trotzdem sollen beide eine untere Grenzfrequenz von 25 Hertz erreichen.
Durch die neue Zylinder-Form muss der Mini zwangsläufig stehen. Der Große darf auch liegend, etwa unter dem Sofa verschwinden.
An Anschlüssen gibt sich der Sub Mini Sonos-typisch minimalistisch. Es gibt die Netzbuchse und einen Ethernet-Port am Boden als Alternative zu WLAN. Das hält das Kabelaufkommen schlank, heißt aber auch, dass der Subwoofer ausschließlich mit Sonos-Komponenten funktioniert.
Ein Tastendruck auf der Rückseite genügt, um den Sub Mini ins Sonos-Netzwerk einzubinden. Die Verbindung mit weiteren Lautsprechern erfolgt in der Sonos-App. Die den Sub Mini im Test selbst ohne Tastendruck erkannt. Der Hersteller empfiehlt die Soundbars Beam und Sonos Ray als Spielpartner oder ein Stereo-Paar aus zwei Sonos One. Außerdem sind die Ikea-Symfonisk-Lautsprecher zum Sub Mini kompatibel.
Für weitläufige Räume und Lautsprecher wie die Sonos ARC oder zwei Sonos Five soll der große Subwoofer besser geeignet sein. Der lässt sich für einen noch ausgedehnteren Klang mit einem zweiten Modell zu einem Dual-Sub-System verknüpfen. Die Funktion steht dem Sub Mini nicht zur Verfügung, der spielt nur alleine.
Zwei schlitzförmige Gehäuseöffnungen an den Gehäuseseiten geben einen Blick ins Innere des Sonos Sub Mini auf die beiden 15-cm-Lautsprechertreiber. Die sind erstmals rund statt oval geformt und bieten dadurch eine größere Membranfläche als beim Sonos Sub.
Das Antriebsprinzip wurde vom Bruder übernommen, der für zusätzlichen Tiefgang mit einer Reflexöffnung kommt. Zwei Membranen mit eigenen Verstärkern blicken sich gegenseitig an und schwingen gegenläufig nach dem Push-Pull-Prinzip für einen tiefen und trocken Bass ohne Gehäusevibrationen.
So bleibt das Gehäuse selbst unter Volllast schwingungsstabil, wie unser Wassertest beweist. Dazu stellen wir ein gefülltes Wasserglas oben auf den Sub Mini und drehen die Lautstärke auf. Ergebnis: Die Oberfläche bewegt sich nicht.
Weiterhin sorgen vier Silikonfüße für eine ausreichende Entkopplung zum Boden.
Wir haben den Sonos Sub Mini zunächst mit einem Paar One-Lautsprecher gekoppelt, die wir in Stereo betreiben. Das Ergebnis ist beeindruckend. Ein ähnlicher Klangcharakter sorgt für ein homogenes Klangbild.
Nicht nur, dass die Wiedergabe jetzt deutlich tiefer reicht, auch die beiden One-Boxen klingen noch direkter und plastischer. Der Sub nimmt ihnen ein gutes Stück Arbeit ab. Außerdem erhöhen wir so die Maximallautstärke des Sets und bringen so die hauseigenen Premium-Lautsprecher Sonos Five in Erklärungsnot – vor allem mit Blick auf den Preis.
Als Nächstes führen wir die Sonos Beam ins Set-up ein. Die beiden One-Lautsprecher wandern dann als Rear-Surrounds nach hinten. Zusammen ergibt das ein leistungsstarkes und bezahlbares 4.1.2-Surround-System.
Für den Test streamen wir unter anderem „Thor: Tag der Entscheidung“ von Disney+. Typisch für einen Marvel-Film folgt auch hier eine Kampfszene auf die nächste. Der Sonos Sub Mini untermalt Hulks Bühnenauftritt zunächst mit einem leichten Grollen, bevor er schlagartig eine Bassfontäne durch unseren Hörraum schickt, wenn Hulk und Thor aufeinanderprallen.
Auch wenn Thor und seine Anhänger zu den Klängen von „The Immigrant Song“ gegen Hela und ihre untoten Krieger antreten, kriegen wir das zu spüren. Dabei kommt der Bass kraftvoll und tief, aber klar definiert.
Wenn das Lautstärkeverhältnis zwischen Subwoofer und den weiteren Lautsprechern stimmt, greift hier alles perfekt ineinander. Das ist der Vorteil von einem System aus einer Hand. Außerdem erspart das den ständigen Griff zur Fernbedienung, um die Lautstärke nachzuregeln.
Zum Abschluss möchten wir noch den Nutzen der Trueplay-Einmessung erwähnen. Mit einem iPhone oder iPad als Messmikrofon und der Sonos App passt man den Klang optimal auf die Hörumgebung an.
Subwoofer geben sich allgemein etwas zickig in der Aufstellung. Falsch platziert neigen sie zum Dröhnen oder es kommt nur ungenügend Tiefbass am Hörplatzan.
Zwar kann Trueplay das Experimentieren mit dem geeigneten Aufstellungsort nicht ersetzen. Ist der aber einmal gefunden, erledigt das Einmesssystem den Rest von selbst und fügt den Klang bestmöglich zu einer Einheit zusammen.
Das bieten nur separate AV-Verstärker und wenige Subwoofer an, die es dann zu einem Vielfachen des Preises gibt, den Sonos hier verlangt.
Sonos macht mit dem Sub Mini vieles richtig und richtet sich an diejenigen, die bislang aufgrund des Preises auf einen Subwoofer verzichtet haben. In einem normalen Wohnraum mit einer Beam oder Ray im Mittelpunkt ist der Sub Mini für die Mehrheit die beste Wahl. Trotzdem hat auch der Sonos Sub mit mehr Gehäusevolumen seine Daseinsberechtigung – für Actionfilme mit vielen Explosionen in einem großen Raum.
Wer sich bereits im Sonos-Universum bewegt, erhält mit dem Sub Mini ein spürbares Klangupgrade, bei dem man auf nichts verzichten muss. Neuankömmlinge dürfen sich auf ein rundes Gesamtpaket freuen, das nicht nur gut aussieht, sondern auch durch den Klang wieder Lust auf Heimkino macht.
Anzeige
